Morgen ist endlich der letzte Schultag, danach bin ich für 2 Wochen "frei" - wenn man mal vom Lernen fürs Abitur absieht. Autsch...
Voilà: Die weibliche Protagonistin und Theresa aus Fable II! |
Darf ich vorstellen: Käpt'n Edward Kenway, Protagonist von Assassins Creed IV: Black Flag (habe ich gerade gesabbert??) |
Uuuups, jetzt bin ich doch tatsächlich vom Thema abgeschweift... aber gut, belassen wirs bei: Die oben genannten Spiele kann ich wirklich jedem empfehlen! (Aber bitte an die Altersgrenze halten =) )
Unten, wie gehabt, findet ihr die ersten 3 Seiten von Kapitel 3. Bis morgen, ich hau mich ins Bettchen ^^ Gute Naaacht ♥
Quelle Bilder:
Fable: http://www.thebuzzmedia.com/wp-content/uploads/2008/12/fable-2-character-art.jpg
AC IV: http://supernovo.net/wp-content/uploads/2013/12/assassins-creed-iv-black-flag-analise-01.jpg
„Hal?“
„Hm?“
„Gib
mir bitte etwas Stärkeres als das.“
Cairinn hob das Bierglas vor sich an und schwenkte es hin und her.
„Alkohol
und Zigaretten? Du lässt dich aber
ganz schon gehen.“ Hal zwinkerte ihr zu, nahm aber ein viel kleineres Glas und
füllte es mit Whiskey. „Sonst noch was?“, sagte er und stellte ihr das Glas auf
die Theke.
„Eine
gut bezahlte Arbeit vielleicht?“ Sie streckte sich, griff dann nach dem Glas
und kippte den Whiskey in einem Schluck runter.
Hal
lachte. „Wenn du eine findest, sag mir Bescheid.“ Er stellte ihr noch einen
Aschenbecher hin und begann, die Theke zu wischen.
Hal
war einer der wenigen Wirte, die in Enrum beliebt war. Cairinn hatte ihn noch
nie wütend oder gewalttätig werden sehen, was vermutlich auch daran lag, dass
ihn dann keiner ernst nehmen würde. Hal war das genaue Gegenteil von schlank
und muskulös. Unter seinem Hemd konnte man einen deutlichen Bierbauch erkennen,
und auch seine Arme waren eher fett als stark. Er hatte braunes, kurzes Haar
und dazu noch einen kräftigen Schnauzer, der immer leicht zitterte, wenn Hal
ausatmete. Wenn man genau hinsah, konnte man bei ihm schon kleine Fältchen
erkennen, aber davon ließ er sich nichts anmerken.
Sein
Gasthaus war das Beste, das sie in ganz Enrum kannte. Es war groß, hell und vor
allem sauber. Und der Whiskey war mehr als gut.
Im
Gegensatz zu anderen Tavernen und Gasthäusern stand der Tresen in der Mitte des
Raums, auch waren die Wände hell gehalten und der Boden dunkel, anstatt wie
üblich andersrum. Die meisten Menschen hier hatten keine Gläser vor sich
stehen, sondern Aschenbecher. Da Hals Gasthaus nur von der reicheren
Gesellschaft besucht wurde, in der sich die meisten Leute Zigaretten leisten
konnten, machte er mehr Umsatz damit als mit Bier und anderem Alkohol. Das war
auch der Grund, warum Hal ganze Regale voll mit Zigarettenschachteln hatte: Die
meisten Leute, die regelmäßig herkamen, kauften sich auch regelmäßig
Zigaretten. Auch Cairinn.
Cairinn
holte eine weitere Zigarette aus der Packung, schnippte mit den Fingern und
zündete sie mit der Flamme, die nun auf ihrer Hand entstanden war, an.
Früher
war sie oft mit Sasette hierher gekommen. Bevor sie sich gestritten hatten. Es
war immer ihr erstes Ziel gewesen, kaum waren sie in der Stadt angelangt.
Cairinn hatte diese Tradition beibehalten, trotz ihres Streits. Irgendwie war
es, als säße Sasette neben ihr auf dem Hocker und würde sich mit Hal darüber
streiten, ob er ihr etwas Whiskey gab oder nicht. Bei dem Gedanken daran musste
sie grinsen.
Sie
zog an der Zigarette, atmete ein und blies den Rauch langsam aus. Sie vermisste
Sasette, aber wenn sie sie suchen würde, wäre sie nur wieder sauer auf sie. Schließlich
hatten sie sich nicht ohne Grund gestritten.
Cairinn
dachte unweigerlich immer an den Streit, wenn sie an Sasette dachte. Der
Auslöser war eigentlich lächerlich gewesen – im Nachhinein hätte sie einfach
auf Sasette hören sollen. Sie seufzte und zog wieder an der Zigarette. Etwas
daran ändern konnte sie nicht, höchstens, wenn sie Sasette irgendwann einmal
zufällig über den Weg laufen würde.
In
diesem Moment glitt ein Schatten unter der Tür hindurch und flog auf sie zu.
Grinsend begrüßte sie ihn und hielt die Hand hoch. Der Schatten klatschte ab,
dann verschwand er.
Hal
drehte sich zu ihr um. „Schon wieder einer deiner Schatten?“ Als sie nickte,
fügte er hinzu: „Sollten die nicht eigentlich das machen, was du willst?“
„Wenn
ich das versuchen würde, wäre ich schon längst tot“, erklärte sie ihm.
Es
stimmte, dass sie seit geraumer Zeit über dunkle Wesen verfügte, die sich
selbst Schatten nannten. Kein
einfallsreicher Name, aber würde Cairinn versuchen, ihnen einen anderen zu
geben, würde sie den Versuch nicht überleben. Sie besaß die Schatten nicht, die
Schatten hatten eher selbst entschieden, sie zu begleiten. Zumindest mehr oder
weniger.
Und
sie waren äußerst fähige Begleiter. Sie verfügten über Magie, die sie niemals
beherrschen konnte, und hatten ihr und Sasette schon mehrmals damit das Leben
gerettet. Cairinn hatte keinen Grund, sich über sie zu beklagen. Es hätte
sowieso nur als Ergebnis gehabt, dass die Schatten sie auslachen würden, und
obendrein vermutlich gekränkt einige Tage verschwinden würden. Mittlerweile war
Cairinn aber schon so lange mit ihnen zusammen, dass sie es gar nicht mehr
gewohnt war, ohne ihre Schatten um sie herum zu leben.
Als
Hal sich wieder der Theke zuwandte, ging die Tür auf. Hal schaute auf, während
Cairinn nur die Beine auf den Barhocker vor sich legte und wieder an der
Zigarette zog, bevor sie sie im Aschenbecher ausdrückte.
„Hey
Kleine. Lang nicht mehr gesehen.“
Überrascht,
dass Hal irgendjemanden außer Sasette „Kleine“ nannte, schaute Cairinn hoch zu Hal.
„Ich
bin nicht klein!“, maulte Sasette.
Moment mal. Sasette? Cairinn nahm die Füße vom
Bahrhocker und drehte sich zur Tür um. Dort stand ein kleines Mädchen mit
langen, schwarzen Locken und großen blauen Augen, die ungläubig Cairinn
anstarrten. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, rannte Sasette schon auf
sie zu und warf sie vom Stuhl. Durch ihren Schwung und dadurch, dass sie auf
Cairinn zugesprungen war, krachten beide auf den Boden. „Cairinn!“
Cairinn
war zu überrascht, um etwas zu antworten, stattdessen erwiderte sie zögerlich
Sasettes Umarmung. „Ich glaub es nicht!“, rief diese und umarmte Cairinn noch
fester. „Was machst du denn hier? Ich meine...ich dachte...“
„Ganz
ruhig“, sagte Cairinn schließlich und schaute grinsend hoch zu Hal, der
aufgehört hatte die Theke zu wischen und stattdessen besorgt zu ihnen herunter
schaute. „Wenigstens hab ich genug Schmerzen, um zu glauben, dass das kein
Traum ist.“
Es
viel Cairinn schwer, zu akzeptieren, dass es gerade wirklich Sasette war, die
sie da vor sich hatte. Immerhin war es zwei Jahre her, seit sie sie das letzte
Mal gesehen hatte. Aber dennoch bekam sie das Grinsen einfach nicht aus dem
Gesicht.
„Glaub
ja nicht, dass ich dich loslasse“, drohte Sasette.
In
diesem Moment betrat noch jemand das Gasthaus – ein riesiger, schwarzer Hüne,
der vor Anstrengung keuchte. Er musste Sasette wohl hinterher gerannt sein. Der
Hüne setzte an, etwas zu sagen, brachte stattdessen nur ein Husten heraus und
stützte sich auf den Knien ab. „Kleiner... Teufel“, keuchte er.
Auf
seiner rechten Schulter saß ein riesiger Adler, der bei diesem Ausruf mit den
Flügeln schlug und so den Hinterkopf von dem Mann erwischte. „Hey!“
Cairinn
versuchte inzwischen, Sasette von sich zu schieben, damit sie aufstehen konnte,
aber dadurch klammerte sie sich nur noch fester an Cairinn. Seufzend ließ sie
sie los und packte die Theke, an der sie sich hochzog. Sasette machte immer
noch keine Anstalten, sie los zu lassen.
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