Sonntag, 16. März 2014

Russian Dancing Men


Russian dance gives power to you? Is' klar ne...
Ja. Mein aktueller Ohrwurm - kommt nun mal davon, wenn man sich die 10 Stunden Version davon gibt. Es geht um - ratet mal - tanzende, russiche Männer -.-' Egal, das Video ist witzig und ich habe für heute genug gelernt... Mein Bedürfnis nach sinnlosem Zeug muss also dringend gestillt werden!
Wer sich ebenfalls die 10 Stunden Version anhören will: Klicke hier! (Achtung, Ohrwurm vorprogrammiert)
Oder, falls man sich lieber etwas über Narwale anhören will: Narwhals beat a polarbear in a fight!
Und, weil es einfach Kult hat: LOOK AT MY HORSE!

Michelangelo's Pietà. An sich echt
schön, aber nicht zum analysieren...
Okay, zurück zum eigentlichen Thema. Kunst lernen ist grausam. So wirklich. So richtig. Ich meine, ich bewundere ja antike Kunst oder Michelangelo's und Da Vinci's Werke aus der Renaissance, aber analysieren will ich sie definitiv nicht. Und dann gibt es da noch Leute wie Alberto Giacometti, die ebenfalls Thema im Abitur sind. ARGH!

Also, ich widme mich dann mal weiter der Kunst, und ihr euch dem Rest von Kapitel 4 (oder auch nicht, je nachdem =D ) Heute Abend gibt's übrigens wieder eine weitere Episode von Schattengilden's Literaten. Ich weiß sogar schon, was ich vorstellen werde - es werden 2 Bücher sein, so viel verrate ich schon, und sie haben eigentlich ziemlich viel miteinander zu tun =)

Sayonara, bis heute Abend!

Quellen Bilder:
Russian Dance: http://nobu.aoizora.org/wp-content/uploads/2013/04/1290530725_russian-dancing-men.mp4_snapshot_00.12_2010.11.23_19.39.49.jpg
Pietà: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1f/Michelangelo's_Pieta_5450_cropncleaned_edit.jpg


Die restlichen Teile des 4. Kapitels:
Teil 1
Teil 2

Sie war nicht schlafen gegangen. Das hatte sie nur gesagt, damit Clay ging und nicht etwa bei ihr blieb. Sie konnte ihn zwar ganz gut leiden, aber mehr auch nicht. Das hieß noch lange nicht, dass sie die ganze Zeit mit ihm reden musste. Und ehe ich es merke, sitzen wir auf irgendeiner Veranda und trinken Tee. Bei dem absurden Bild musste sie grinsen.
Cairinn war wieder die Takelage hochgeklettert, sodass sie nun auf dem Mast saß und einen wunderbaren Blick über das Meer hatte. Besonders jetzt, wo die Sonne aufging.
Es war ihre liebste Tageszeit, wenn die Sonne wie ein flammender Ball die Dunkelheit der Nacht vertrieb. Es zeigte ihr auf eine seltsame Weise, dass sie noch lebte und nicht vollkommen in den Schatten lebte. Wie früher.
Cairinn seufzte und schüttelte den Kopf. Das wäre dann wohl die gute alte Zeit – die ich so gar nicht vermisse.
Ihre Gedanken wurden von Ed, Clay und Sasette unterbrochen, die gerade aufs Deck geeilt kamen. Cairinn wusste nicht, warum, aber ihr Instinkt sagte ihr, dass sie sich besser nicht bemerkbar machen sollte. Sie duckte sich weiter in die Schatten, passte sich ihnen an und ließ sich so weit in sie fallen, dass sie nicht mehr zu sehen war.
Clay stützte Ed, während sie auf das Schiff torkelten. Ed lief vornüber gebeugt und verzog qualvoll das Gesicht. Gut, schoss es ihr durch den Kopf, noch so ein Saufkopf. Sie verdrehte die Augen und wollte sich gerade wieder abwenden, als Ed einen Schrei unterdrückte, Clay wegstieß und auf das Deck fiel. Er krümmte sich zusammen, ob vor Schmerz oder Bauchkrämpfen, konnte sie nicht genau sagen. Allerdings auf die Art, wie er danach schrie, musste es vor Schmerz sein. Also doch nicht betrunken? Interessiert kletterte sie durch die Schatten weiter nach unten, um das ganze näher zu betrachten. Vielleicht ist das ja nur eine Art Anfall... wenn er doch krank ist.
Die Sonne stieg stetig weiter, und je mehr von ihr zu sehen war, desto stärker schienen seine Schmerzen zu werden. Auch seine Schreie wurden weniger menschlich, sondern ähnelten mehr denen eines Tieres. Müsste sie raten, hätte sie gesagt, denen eines Vogels.
Was zur... Nun war sie überfragt. Mit magischen Krankheiten kannte sie sich nicht aus, auch wenn sie schon in fast jeder Stadt gewesen war.
In diesem Moment begann Ed, sich zu verändern. Er schrumpfte, wurde kleiner und kleiner, bis er in seinen Klamotten zu verschwinden schien. Es waren wieder Schreie zu hören, aber sie waren nicht mehr so schmerzerfüllt wie zuvor, auch klangen sie nun wirklich wie ein Vogel.
Clay seufzte, bückte sich und strich Eds Klamotten zur Seite. Hervor kam ein riesiger Adler, der in den Klamotten saß und mehrere kurze Schreie ausstieß.
„Es wird höchste Zeit, dass wir dieses Amulett finden“, sagte Sasette leise, „das ist wirklich grauenvoll, dabei zuzusehen.“
„Allerdings.“ Clay hielt dem Adler den Arm hin, auf den dieser sofort sprang und hoch bis zu seiner Schulter kletterte.
Moment Mal. Der Adler... ist wirklich Ed?
Clay sammelte die Klamotten auf und stopfte sie in eine Tasche an seinem Gürtel. „Ich hoffe wirklich, deine Freundin kann ihm helfen.“
„An Cairinn habe ich keine Zweifel“, entgegnete Sasette sofort, „eher an diesem Amulett.“
„Magische Artefakte machen nie Fehler.“
„Das vielleicht nicht, aber manche sind einfach nicht mächtig genug, um helfen zu können.“
„Und deine Freundin schon?“
„Du wirst es sehen.“ Sasette kam näher und strich dem Adler – Ed – übers Gefieder. „Er kann einem wirklich Leid tun.“
„Ja“, schnaubte Clay, „wenn man ihn kennt.“
„Was ist?“
„Ich weiß nicht, ob Cairinn ihm wirklich helfen wird.“
„Warum sollte sie nicht?“
„Sie kann ihn nicht leiden.“
Ungläubig starrte Sasette Clay an, dann lachte sie laut auf. „Sie kann fast niemanden leiden! Und trotzdem hilft sie den meisten Leuten.“
„Den meisten?“
„Ja. Bis auf die, die sie abgrundtief hasst.“
„Da hast du es.“
„Was? Oh, das meinst du. Wenn sie es schon nicht für Ed tut, dann wenigstens für mich.“ Sasette grinste und schlug Clay auf den Arm. „Los, komm schon. Wir müssen noch die restlichen Vorräte besorgen.“ Und sie hüpfte an ihm vorbei, runter vom Schiff und den Hafen entlang.
„Na komm schon“, murmelte Clay dem Adler zu, dann folgte er ihr.
Erst eine ganze Weile später traute Cairinn sich aus ihrem Versteck, und auch das nur zaghaft. Ich frage mich, warum sie es mir nicht einfach gesagt haben. Als würde ich bei so etwas schreiend weglaufen.
Sie setzte sich wieder genauso hin, wie sie vorher gesessen hatte, und starrte auf die Stelle, wo Ed sich verwandelt hatte. Das kann keine Krankheit sein. Dazu ist es viel zu... ausgeprägt.
Ohne es wirklich zu merken, holte sie eine Zigarette hervor und zündete sie an. Sie nahm ein paar Züge, dann erst merkte sie, was sie da tat. Ich sollte irgendwann damit aufhören. Schulterzuckend zog sie noch einmal.
Das konnte einfach keine Krankheit sein, womit Ed zu kämpfen hatte. Keine Krankheit. Ein Fluch? Schon eher.
Das erklärte auch seine angebliche Abneigung gegenüber Hexen. Flüche konnten nur von Hexen verhängt werden, und jeder Fluch war einzigartig. Nur sehr selten tauchte ein Fluch zweimal auf, außer dem Schattenfluch. Aber der konnte wohl kaum zu einzigartigen Flüchen gezählt werden.
Was er wohl getan hat, um eine Hexe derart zu verärgern?
Normalerweise waren Flüche nichts wirklich Bösartiges. Zum Beispiel verfluchte eine Hexe jemanden dazu, dass seine Nase entstellt ist, ihm überall Pusteln wuchsen oder er Tentakel bekam. Dieser Fluch war allerdings von böser Natur, die Hexe schien gewollt zu haben, dass Ed ziemlich lange leiden muss. Allein schon die Vorstellung, nur für ein Jahr jeden Tag solche Schmerzen erleiden zu müssen. Wer weiß, wie lange er schon verflucht ist.
Deswegen war er wohl auch so versessen auf dieses Amulett. Allerdings bezweifelte Cairinn, dass es ihm wirklich helfen würde – zwar wusste sie nicht, welches Amulett es war, aber sie hatte noch nie von einem Artefakt gehört, dass so mächtig war.
Jeder Fluch konnte gebrochen werden, irgendwie. Also auch dieser. Allerdings hatte es noch nie jemand geschafft, sich vom Schattenfluch zu befreien – er war die Todesstrafe in diesem Land. Im Grunde wurden die Sträflinge an Schatten gebunden, die sie ihr Leben lang verfolgten und sie in den Wahnsinn trieben. So lange die Schatten bei ihnen waren, konnten sie nicht sterben, sodass ihre Qual unendlich dauerte, es sei denn, sie wurden vorher von den Schatten getötet.
Cairinn zog ein letztes Mal an der Zigarette und schnippte sie ins Wasser unter sich. Ed war also verflucht. Nicht krank, sondern verflucht.
Sie lächelte, und zum ersten Mal seit ziemlich langer Zeit spürte sie eine Art Erleichterung.

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