Ich kann mich noch gut an eine Aufführung vor 6 Jahren erinnern, inszeniert von unseren Abiturienten damals (in den guten alten Zeiten...). Das Thema? Abi im Wunderland.
Es ging um einen Jungen (Abi) der von einem Begleiter (Tur) durch das Wunderland geführt wurde. Natürlich machten sie dabei Halt an vielen verschiedenen Stationen, die mit Schule zu tun hatten, und Abi wollte eigentlich nur noch weg...
Erinnert ihr euch noch an die Zeiten, als Leute in Theater- auführungen wirklich gespielt haben, ohne Videos ein- zublenden? Pepperidge Farm Remembers... |
- Keine zu hohen Erwartungen setzen. Ganz ehrlich. Tut es nicht. Niemand ist perfekt, und wenn ihr die ganze Zeit denkt "Um Himmels Willen, kein vernünftiger Mensch würde das jemals lesen!" dann habt ihr schon verloren. Erst mal Schreiben, das Überarbeiten kommt später.
- Über die Schreibblockade an sich schreiben. Das hilft. Wirklich! Einfach mal den ganzen Frust von der Seele schreiben, und vielleicht findet man den Knackpunkt, woran's liegt, das alles, was man schreibt, wie Müll vorkommt.
- Eine andere Szene schreiben oder: sich warm schreiben. Ist wie beim Sport. Wenn man sich nicht genügend aufwärmt, ist alles anstrengender und man ist viel schneller erschöpft (und nein, ich benutze diesen Blog im Moment nicht, um mich selbst warm zu schreiben... das wäre ja lächerlich =D).
- Eine Gliederung erstellen. Schon am Anfang sollte man ungefähr wissen, in welche Richtung die Geschichte gehen soll. Ungefähr nur deswegen, weil sich die Geschichte im Laufe verändert und... ja, ich habe mir nur für die ersten 3 Kapitel eine Gliederung für meine aktuelle Geschichte erstellt. Danach kam mir die Idee mit Eve und Jack - in der Rohfassung waren die beiden noch nicht enthalten - und ich konnte die Gliederung danach gleich wieder verwerfen. Aber ab und zu, das muss ich (leider) zugeben, kann sie ganz hilfreich sein.
Ich fand das einfach passend^^ |
So. Was ich gegen Schreibblockaden tue: ich dreh ganz laut die Band Faun oder Santiano auf, schließe die Augen und spiele mehrere Szenarien in meinem Kopf durch. Und es müssen die beiden Bands sein, da sie mittelalterliche Musik und Seemanslieder spielen, und da die meisten meiner Geschichten in solchen Settings spielen, helfen sie mir unheimlich.
Naja. Ich war etwas sehr unproduktiv, das gebe ich zu, also gibt es jetzt mal den Rest des 3. Kapitels. Hat ja meiner Ansicht nach lange genug gedauert...
...und einmal Santiago. |
Damit melde ich mich ab, muss noch ein wenig Mathe lernen... Eventuell gibt's heute Abend noch einen 2. Post! =)
Einmal Faun... |
Bildquellen:
Pepperidge Farm: http://memecrunch.com/meme/133R9/pepperidge-farm-remembers/image.png
Text: http://www.gutscheinsammler.de/magazin/wp-content/uploads/2012/05/buch05.jpg
Faun: http://www.blackfield-festival.de/media/bandinfo/faun.png
Santiano: http://asset.bravado.de/assets/asset_300x300/P4049348526489_3.jpg
„Warum
nennt mich auch jeder Kleine?“
„Weil
du klein bist“, antwortete Cairinn.
„Da
hast du es“, sagte Clay, „sogar sie sagt das.“
„Ja,
aber im Gegensatz zu dir darf sie das.“
„Autsch?“
„Ha“,
sagte Sasette langsam und genüsslich.
„Kleine,
du bist frecher, als gut für dich wäre“, sagte Clay und betonte dabei das Kleine. Dann drehte er sich zu Hal am
anderen Ende der Theke um. „Habt ihr Rum?“
„Whiskey“,
entgegnete Cairinn. „Aber dafür verdammt guten Whiskey. Und wo wir schon Mal
dabei sind“, sie winkte Hal heran, „gib mir grad auch noch mal einen.“
Hal
nickte, stellte zwei Gläser auf den Tisch und füllte sie mit der goldenen
Flüssigkeit. „Geht das auf dich oder zahlt der Herr hier seinen Drink selbst?“
„Ich
weiß nicht.“ Fragend drehte sie sich zu Clay um. „Wäre es dir peinlich, dir von
einer Frau den Drink zahlen zu lassen?“
„Ich
will verflucht sein, wenn es so wäre!“
Dumme Wortwahl, aber was soll’s.
„Das geht auf mich.“
Hal
zuckte mit den Schultern. „Deine Entscheidung. Wenn du so viel Geld hast, wozu
brauchst du dann noch Arbeit?“
„Langeweile?“,
schlug Cairinn vor.
„Du
arbeitest“, fragte Clay und kippte den Whiskey sofort, „weil dir langweilig ist?“
„Das
ist noch das Harmloseste, was sie aus Langeweile gemacht hat“, sagte Sasette.
„Was
war denn Schlimmer?“
„Oh,
da ist die Geschichte mit dem Gefängnis.“
Clay
verschluckte sich. „Gefängnis?“
„Ja.“
Sasette nickte heftig. „Aus lauter Langeweile hat sie in Bonva einigen Wachen
erzählt, sie habe einen von ihnen zusammengeschlagen, damit sie sie ins
Gefängnis werfen.“
„Warum
das denn?“
„Wie
schon gesagt, Langeweile.“ Auch Cairinn nahm einen kleinen Schluck vom Whiskey.
„Es endete aber nicht so spektakulär, wie ich es mir gewünscht hätte.“
„Wie
denn?“
„Sasette
konnte keine Woche abwarten und meinte, sich ebenfalls einsperren lassen zu
müssen.“
„Und
sie meint“, mischte sich Sasette ein, „dass das Gefängnis sonst bestimmt nicht
mehr stehen würde.“
„Es
war ein grausames Gefängnis“, merkte Cairinn an. „Und das Essen war
scheußlich.“
„Ja,
das war es. Ich verstehe immer noch nicht, warum du es nicht zerstört hast.“
„Lass
mich raten“, sagte Clay, „Langeweile.“
„Eigentlich
nicht. Ich wollte das Gesicht der Wachen sehen, wenn wir ausbrechen.“
„Du
lässt dich einsperren, nur um dann wieder auszubrechen?“, fragte Clay
fassungslos.
„Warum
denn nicht?“
„Vielleicht
hätte ich noch erwähnen sollen“, sagte Sasette zu Clay, „dass sie, wenn sie
Langeweile hat, die verrücktesten Dinge tut.“
„Wie
sich einsperren lassen.“
„Zum
Beispiel.“
„Ist
sie wenigstens eine so gute Magierin, wie du behauptest?“
„Sie
ist doch nicht gut!“ Empört stemmte Sasette die Hände in die Hüfte. Zumindest,
soweit das bei dem kleinen Platz zwischen Stuhl und Tresen möglich war. „Sie
ist die beste Magierin, die ich kenne!“
Cairinn
beugte sich von hinten vor, sodass sie über Sasettes Schulter schauen konnte.
„Warum genau interessiert ihn das?“, fragte sie.
„Unsere
Kleine hier hatte zwei Gründe, warum sie dich suchen wollte.“
„Ah
ja?“ Cairinn lehnte sich wieder zurück und leerte ihr Glas. „Was war denn der
Zweite?“
Sasette
drehte sich um und starrte Cairinn mit großen Augen an.
Diese
seufzte. „Na los, spuck’s schon aus, was willst du?“
„Wir
haben dir ja von Ed erzählt.“
Augenblicklich
ging Cairinn in Abwehrhaltung. Wehe, wenn Sasette jetzt wieder dasselbe Thema
ansprach, wegen dem sie sich zerstritten hatten. Sasette schien das zu
bemerken, denn sie schüttelte schnell den Kopf. „Nein, nicht so, wie du denkst.
Er ist auf der Suche nach einem mächtigen magischen Artefakt, und er braucht
einen starken Magier. Keiner sonst kann das Ding holen.“
„Und
wofür braucht er es?“
„Hat
er nicht gesagt.“ Sasette runzelte die Stirn.
„Was
für ein Artefakt denn?“
„Darf
ich dir erst sagen, wenn du zugestimmt hast.“
„Ist
das jetzt dein Ernst?“
„Warum
denn nicht?“
„Du
willst meine Hilfe, aber ich weiß weder, was es ist, noch wofür dein Ed es
braucht?“
„Er
ist nicht mein Ed“, berichtigte
Sasette sie, „aber ansonsten... ja doch, schon.“
„Du
weißt, dass ich alles für dich tun würde, Kleine, aber das ist dann doch etwas
viel verlangt.“
„Also
gut“, sagte Clay. „Geht es darum, dass jemand zu Schaden kommen könnte?“
„Es
geht darum, dass magische Artefakte meistens missbraucht werden.“
„Glaub
mir, Ed ist nicht so“, sagte Sasette. „So ist er nicht.“
„Wie
lange kennst du ihn denn schon, dass du das weißt?“
„Zwei
Jahre“, antwortete Sasette. „Ich kam praktisch auf sein Schiff, kurz nach dem
Streit.“ Sie sagte das in aller Ruhe, als schien sie jetzt, da Cairinn hier
war, der Streit nicht mehr zu belasten. „Und glaub mir, ich kenne ihn schon gut
genug.“
„Also
ist er doch dein Ed.“ Cairinn
grinste.
„Nein!“
„Ist
ja gut.“ Sie seufzte und stützte den Kopf auf ihre linke Handfläche. Dabei
schaute sie an die Decke. „Euer Adler scheint ja ganz schön ungeduldig zu
sein.“
Auch
Clay und Sasette schauten an die Decke. Auf einem Dachbalken saß der riesige
Adler, der vorher auf Clays Schulter gesessen und sich irgendwann in ihrem
Gespräch nach oben verkrochen hatte. Er schrie und flatterte, flog immer in
Richtung Tür und wieder zurück.
Seufzend
stand Clay auf und hielt dem Adler den Arm hin, auf den er ohne zu zögern zu
flog und darauf landete. „Du machst das hier, Sasette, oder? Ich schaue mal
nach den Vorräten.“ Sasette nickte. Clay winkte ihr zu, bedachte Cairinn noch
mit einem nachdenklichen Blick und verschwand mit dem Adler aus dem Gasthaus.
„Endlich
sind sie weg.“ Befreit stöhnte Sasette auf und drehte sich zu Hal um. „Bekomme
ich jetzt einen Whiskey?“
„Nein!“
„Einen
Versuch war es wert.“ Sie zuckte mit den Schultern und schaute wieder Cairinn
an. „Also gut, ich weiß nicht viel, aber Ed ist wohl auf der Suche nach einem
heilenden Amulett. Das ist auf irgendeiner Insel versteckt, aber dazu braucht
er eine Karte.“
„Die
nur ein Magier lesen kann?“
„Ganz
genau. Und, nebenbei bemerkt, es ist immer gut, eine gute Kampfmagierin bei
sich zu haben. Und ich wette, das Amulett kann auch nur ein Magier benutzen.“
„Das
ist wohl der Moment, in dem ich mich geschmeichelt fühlen sollte.“
Sasette
überlegte. „Ja, solltest du.“ Sie grinste, wurde aber sofort wieder ernst.
„Bitte, Cairinn. Er hat eine Art... Krankheit, wenn du verstehst, was ich
meine, und er ist überzeugt, dieses Amulett wird ihn heilen. Und ich habe ihm
versprochen, ihm dabei zu helfen, egal, wie lange es dauert. Niemand kann das
doch besser verstehen als du.“
Überrascht
zuckte Cairinn zurück und musterte Sasette, die sie flehend anschaute. Sie hat sich in zwei Jahren kein bisschen
verändert. Auch früher schon war sie immer hilfsbereit gewesen, egal,
welches Opfer es sie auch kostete.
Und
in den zwei Jahren, die sie sie im Stich gelassen hatte, war Cairinn ihr
wirklich etwas schuldig. „Kann schon sein.“
„Hilfst
du uns?“
„Also...“
„Hilfst
du uns?“, wiederholte Sasette aufgeregt.
„Ja“, sagte Cairinn laut und deutlich. „Aber
wehe, ich bereue das wegen dir.“
„Danke,
Rin, danke!“ Zum zweiten Mal an diesem Abend landete Cairinn auf dem Boden, und
zum zweiten Mal war es wegen Sasette. Wieder hing sie an ihrem Hals und wollte
sie gar nicht mehr loslassen.
„Ist
lange her, dass mich jemand Rin genannt hat.“
„Da
siehst du mal, was alles fehlt, wenn ich nicht da bin.“ Sasette richtete sich
auf und grinste. „Und, was ich noch unbedingt loswerden muss...“ Sie holte tief
Luft und endete dann: „Es tut mir Leid.“
„Was
denn?“
„Was
ich damals gesagt habe. Es war nicht richtig und ich habe es auch wirklich
nicht so gemeint.“
„Doch,
hast du. Zumindest in diesem Moment.“ Cairinn tippte ihr an die Nasenspitze.
„Kopf hoch, Kleine. Als wäre ich bei so etwas Banalem nachtragend.“
„Scheint
gar nicht so banal gewesen zu sein, wenn wir uns danach zwei Jahre lang nicht
gesehen haben.“
„Zwei
Jahre sind keine lange Zeit.“
„Nur
für uns nicht.“
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