Dienstag, 10. Juni 2014

Oh mein Gott...

Ja, das könnte ich sein!
...ICH BIN SO GLÜCKLICH! *hohoho*


Nicht zuletzt deswegen, weil ich jetzt endlich mal wieder Zeit und Nerven fürs Schreiben habe. Mein Kopf platzt förmlich vor Ideen, die ich in der Geschichte, die ich vor dem Abi angefangen habe, unterbringen kann! Außerdem scheint bei uns die Sonne und es ist RICHTIG warm - und wenn ich richtig sage, dann meine ich richtig. Ein Blick aufs Thermometer zeigt mir: 31 °C! Die Ventilatoren laufen auf Hochtouren, und ich komm mir in meinem Zimmer vor wie in einer Höhle, die Gollum aus Herr der Ringe bewohnen könnte: Stockduster und unaufgeräumt *hehe*.
Stockduster? Jawoll, das ist mein Ernst. Wenn man direkt unterm Dach wohnt und da auch sein Zimmer hat (so wie ich) knallt die Sonne ungebremst darauf und die Wärme kriecht dann langsam in mein Zimmer rein. Und noch nicht mal 2 Jalousien bringen  da was...

Ist zwar nicht unser Thermometer, aber
die Message ist angekommen, oder?
Naja, auch egal. Mir ist aufgefallen, dass ich von meiner Geschichte bisher nur den ersten Absatz gepostet hatte. Mittlerweile bin ich aber beim 2. Kapitel angelangt, sodass es heute den zweiten Absatz gibt - juhu!!

Ich werde mich jetzt wohl mal doch nach draußen wagen. Und sei es auch nur, um eine zu rauchen... aber psst! Das habe ich nicht gesagt =)

Macht's gut, und viel Spaß beim Lesen!

Quelle Bilder:
Glücklich: http://www.wunderweib.de/media/redaktionell/wunderweib/lifestyle_2/2012_48/glcklich_1/gluecklich_h.jpg
Thermometer: http://media5.news.ch/news/680/272325-warmes-wetter1.jpg


Wer den ersten Absatz noch einmal lesen will (ist ja jetzt schon eine Weile her):
Erster Absatz

Und nun viel Spaß! (Merkt man eigentlich, dass ich gute Laune habe? =D )

Unsere Wohnung liegt in einem Haus, in dem mehrere Wohnungen eingelassen sind. Von denen gibt es in den Feldern ziemlich viele. Immerhin wohnt hier fast die Hälfte der gesamten Kaiserstadt - was eine Menge ist.
Von diesen Wohnungen muss es beinahe an die tausend geben, und damit man seine eigene wenigstens wieder finden kann, sind sie durchnummeriert. An unserer Wohnungstür hängt ein altes Messingschild, auf der die Nummer „327“ eingraviert ist.
Damit haben Kian und ich es noch gut getroffen. Je kleiner die Nummer ist, desto näher liegt sie am Edelviertel, in dem wir beide jetzt zu tun haben.
Ich ziehe die Tür hinter mir sorgfältig zu, nachdem ich mich vergewissert habe, den Schlüssel vorher aus dem kleinen Regal neben der Tür mitgenommen zu haben. Der wandert schließlich meine Jackentasche.
Der Gang, der hinaus auf die Straße führt, ist ziemlich dunkel. Keine Fenster, somit kein Licht. Wenigstens geht er immer gerade aus, und nach einiger Zeit konnte ich mir merken, wann die Treppe anfängt, durch die man nach unten gelangt.
Eine große Eingangstür hat das Haus nicht, nur einen schmalen, umzäunten Weg, der direkt zur riesigen Straße vor mir führt - die Feldstraße.
Die Feldstraße ist die Hauptstraße der Felder. Irgendjemand hatte bei der Namensgebung wohl wenig Fantasie. Sie verbindet die beiden wichtigsten Tore, die aus den Feldern führen, das Tor zum Edelviertel und das Tor zum Hafenviertel. Das eine Tor, das, das zum Edelviertel führt, kann ich schon von hier aus sehen. Es ist beinahe abnormal, wie hoch es in den Himmel herausragt und so gar nicht in die Umgebung passt.
Das Tor ist imposant, edel und auf irgendeine Art vollkommen intakt. Es vereint alles, was die Felder nicht sind.
Ich seufze und betrete die Feldstraße. Um halb acht Uhr morgens ist noch fast keiner hier zu sehen. Erst in einer halben Stunde werden hier Arbeiter wie Kian entlang gehen, die Tore passieren und zur Kohlemine fahren. Alle anderen werden sich erst später auf die Straße trauen.
Wer aber schon zu sehen ist, sind die Soldaten. Vor jedem Haus stehen zwei von ihnen, bewaffnet mit Schwert und Armbrust, und bewachen Ein- und Ausgänge. Ohne Ausnahme, selbst wenn es leerstehende Häuser sind. Dabei schauen sie stets mit starrem Blick geradeaus - noch schlimmer wäre es, wenn sie mit gehässigem Blick die Häuser begutachten würden. Kian behauptete einmal, dass ihnen das gesetzlich verboten sei, wohl, um uns nicht zu provozieren. Ob das stimmt oder nicht, ist mir eigentlich herzlich egal. Die Leute in den Feldern lassen sich mittlerweile auch gar nicht mehr provozieren, sie haben sich mit der Situation einfach abgefunden.
Auf der Straße sehe ich Meke und Iya, die beiden Töchter des Wirts. Sie laufen einige Meter vor mir und unterhalten sich leise und aufgeregt miteinander. Ich werde absichtlich langsamer und achte darauf, so zu laufen, dass sie mich nicht sofort bemerken, falls sie sich umdrehen sollten. Mir ist gerade nicht nach Gesellschaft, abgesehen werde ich sie nachher noch sehen.
Die beiden haben ihre besten Kleider angezogen und sehen auch sonst ziemlich herausgeputzt aus. Sie sehen genau so aus, wie man sich Leute aus den Feldern vorstellt, wenn sie sich wohlhabend kleiden wollen.
Für einen Moment komme ich mir ziemlich lächerlich mit meinen Klamotten vor, bis mir wieder einfällt, dass es mir eigentlich egal sein kann, was Leute aus dem Edelviertel von mir halten. Ich gehe weder auf diese Schule, um mir Freunde zu machen, noch, um etwas zu lernen. Alles, was ich brauche, sind Informationen, und die bekomme ich auch ohne Freunde.
Den Apfel von vorhin habe ich immer noch in der Hand, wie mir gerade auffällt. Hunger habe ich immer noch nicht, aber ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass ich es bereuen werde, wenn ich ihn jetzt nicht esse. Ich zwinge mich zu mehreren kleinen Bissen, und als ich merke, dass mein Magen langsam aufhört, verrückt zu spielen, traue ich mich, schneller zu essen. Bevor ich an den Toren ankomme, werfe ich den Rest des Apfels auf die Straße. Einer der Soldaten merkt es, ich kann sehen, wie seine Augen der Flugbahn des Apfels folgen, aber er sagt nichts dazu.
Soll mir auch Recht sein.
Die Stadttore gibt es nur in den Feldern. Sie sollen uns davon abhalten, unerlaubt in die restlichen Teile der Kaiserstadt zu kommen. Nachts gegen elf werden die zwei riesigen, schwarzen Flügeltüren verschlossen und erst wieder morgens um sieben geöffnet. Jemand, der dann aus den Feldern kommt und außerhalb erwischt wird, landet dann schnell im Kerker.
Einer der vier Soldaten am Tor streckt lustlos die Hand nach  meiner Genehmigung aus, die ich ihm stumm reiche. Er faltet den Zettel auf, liest sich alles durch und wirft mir dabei immer wieder Blicke zu. „Evelynn Claw?“, fragt er schließlich.
Ich nicke.
Er mustert meine Klamotten. „Sie besuchen die Königliche Schule?“ Man merkt ihm deutlich an, dass er das nicht so ganz glauben kann.
Wieder nicke ich.
Der Soldat schaut sich mehrmals die Genehmigung in seiner Hand an, wohl, um irgendeinen Hinweis darauf zu finden, dass ich sie gefälscht habe. Nach ein paar Minuten muss er aber zugeben, dass sie durchaus echt ist. Wortlos reicht er sie wieder und winkt mich durch.
Ich nicke dem Mann kurz zu, laufe dann an ihm vorbei und finde mich am Anfang des Edelviertels wieder.
Der Unterschied zu den Feldern könnte nicht größer sein. Die Häuser sind sauber, prunkvoll, und zu meiner rechten Seite sehe ich sofort einige riesige Villen. Die Mauer, die die Felder vom Edelviertel abgrenzt, ist hier mit Efeu verziert und versteckt die Mauer größtenteils. Alles hier ist hell und freundlich, die Straße ist sogar mit unterschiedlichen Steinen gepflastert, sodass auf ihr ein kleines Ringelmuster abgebildet ist.
Eigentlich sollte ich mich längst damit abgefunden haben, wie groß in dieser Stadt der Unterschied zwischen Arm und Reich ist. Habe ich aber nicht. Es macht mich immer noch genauso wütend wie immer. Ich habe nur gelernt, es mir nicht länger anmerken zu lassen.
Betont gelassen gehe ich zu dem riesigen Platz, nahe dem Tor. An ihm befinden sich sowohl die Schule, als auch deren Bibliothek und das Haus des Direktors. Die Schule selbst ist ein riesiges Gebäude, mit unzähligen Fenstern und goldenen Verzierungen an den Wänden. Man merkt deutlich, dass sie von Adligen gebaut worden ist.
Auf dem Platz, der laut einem Straßenschild - ich sollte mich eigentlich nicht wundern, dass es in diesem verdammten Viertel Straßenschilder gibt - König-Aylon-Platz heißt, haben sich schon mehrere Schüler versammelt. Auch Meke und Iya. Die beiden stehen etwas abseits und beobachten die anderen Schüler, die in kleinen Gruppen zusammen stehen und lautstark diskutieren. Fast schauen die beiden ein bisschen neidisch.
Die beiden Wirtstöchter sind etwa zwei Jahre jünger als ich, zumindest die ältere, Meke. Iya ist mit ihren vierzehn Jahren drei Jahre jünger. Gerade, als ich mich zu ihnen stellen will, quatscht mich ein anderes Mädchen von der Seite an. „Hey, du!“
Ich unterdrücke das Verlangen, genervt die Augen zu verdrehen, mit aller Gewalt, aber zum Glück erfolgreich. Langsam drehe ich mich zu dem Mädchen um, in Erwartung, dass sie eine Beleidigung an mir auslässt. Stattdessen lächelt sie mich an, und ihre braun-grünen Augen schauen mich freundlich an.
Jetzt bin ich nicht mehr genervt, sondern vielmehr verwirrt. „Was?“, frage ich. Das Wort kommt etwas unfreundlicher raus, als es beabsichtigt war. Sehr viel unfreundlicher.
Das Mädchen, gleichermaßen verwirrt, zuckt zurück. „Entschuldige“, sagt sie, „ich wollte eigentlich nur wissen, ob du neu hier bist.“
Oh, bitte nicht. Bitte kein fürsorglicher Mensch, der meint, mich in den ersten Tagen unter seine Fittiche nehmen zu müssen. „Sieht so aus“, antworte ich. Der sarkastische Unterton ist zwar immer noch da, aber nicht mehr ganz so beißend. Warum bin ich denn auch zu früh hergekommen?
„Ich bin Rana“, sagt das Mädchen. Sie ist klein, wie mir auffällt, zumindest sehr viel kleiner als ich. Was bei meiner Größe aber auch kein Wunder ist. Ihre Hand zuckt, als wolle sie sie ausstrecken, sie überlegt es sich aber im letzten Moment noch einmal anders. Glück gehabt.
Ganz kurz überlege ich, einfach wegzugehen. Allerdings sollte ich nicht unnötig unfreundlich auftreten, immerhin werde ich es hier wohl eine ganze Weile aushalten müssen. Ich nicke Rana zu. „Evelynn.“
„Du sprichst nicht viel, oder?“ Sofort lächelt sie wieder und legt dabei den Kopf schief. „Das kommt wahrscheinlich von der Aufregung.“
Wie ich das hasse. Andere Leute sollten wirklich nicht meinen, feststellen zu können, wie ich mich fühle. Ich bin zwar aufgeregt, aber normalerweise höre ich dann nicht auf, zu reden. Entschieden schüttele ich den Kopf. „Ich kenne dich doch gar nicht.“ Im nächsten Moment merke ich, wie dumm der Satz ist. Was mir innerhalb einer Sekunde bewiesen wird.
„Durch reden lernt man sich aber kennen.“ Wieder dieses Lächeln. „Du kannst dich zu uns stellen.“ Und sie deutet mit ihrem Finger auf eine kleine Gruppe in der Nähe von ihr.
Ich muss meine Gesichtsmuskeln regelrecht zwingen, sich nicht zu einer Grimasse verziehen. Es gelingt mir nur so halb, sodass ich mich schnell umdrehe. Meke und Iya stehen immer noch etwas abseits. „Entschuldige, vielleicht ein anderes Mal“, sage ich zu Rana und deute auf die beiden, „ich bin eigentlich mit Meke und Iya hier.“ Vielleicht glaubt sie mir ja eher, wenn ich ihre Namen nenne.
Rana nickt langsam. „Natürlich, verstehe ich. Wir sehen uns dann später!“
Hoffentlich nicht, denke ich, sage aber: „Sicher. Warum nicht.“ Dann wende ich mich ab.
Ich renne fast auf Meke und Iya zu. Gerade, als ich ihnen erklären will, wer ich eigentlich bin, schauen mich die beiden schon erfreut an. „Evelynn! Du hier?“, fragen mich beide gleichzeitig.
Ich setze den Mund an, um zu fragen, warum die mich denn kennen, allerdings erübrigt sich die Frage recht schnell. Mein Haar vergisst man einfach nicht so leicht. „Seit heute“, sage ich und lächle leicht. „Sind wir die einzigen aus den Feldern?“, frage ich, um irgendein Gespräch anzufangen, dass sich nicht um den Grund dreht, warum ich jetzt hier bin.
Meke und Iya nicken. „Letztes Jahr war noch einer von uns hier“, erklärt Meke, „aber der hat jetzt seinen Abschluss gemacht.“
Sie erzählt noch mehr von diesem Kerl, der jetzt im Hafenviertel lebt und dort arbeitet - den Rest blende ich aus. Solange Meke nur redet und keine Fragen stellt, soll es mir recht sein. Das übernimmt Iya, die richtet sie allerdings nur an ihre Schwester. Ich stehe daneben und gebe einige Geräusche der Zustimmung von mir, damit sie nicht merken, dass ich ihnen eigentlich gar nicht zuhöre.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet sich das Tor der Schule, und die Schüler, deren Zahl innerhalb der letzten halben Stunde stark zugenommen hat, strömen in das Gebäude hinein. Ein Blick auf die Uhr darüber verrät, dass es genau acht Uhr ist.
Meke und Iya flankieren mich und ziehen mich so in das Gebäude hinein. Rana und ihre Gruppe laufen direkt vor mir. Neben ihr läuft ein Junge, der sogar größer als ich wäre. Das ist aber auch alles, was mir an ihm auffällt, ansonsten sieht er so ziemlich wie jeder aus, der aus diesem Viertel kommt.
„Wo musst du das erstes hin?“, fragt mich Meke und schaut mich von der Seite an.
Mist. Der Plan mit meinen Stunden. Der Plan, der jetzt auf dem Nachttisch neben meinem Bett liegt, wo er mir nicht wirklich etwas nützt. „Äh“, mache ich und löse mich von den beiden, „ehrlich gesagt, ich habe den Plan vergessen.“ So ein verdammter Mist.
Aber Iya winkt nur ab. „Ist uns auch das erste Mal passiert. Wir sind ja nicht daran gewöhnt, dass wir etwas anderes als die Genehmigung brauchen.“
Ich spüre förmlich, wie ich rot werde. Das fängt ja schon mal gut an.
„Komm mit“, sagt Iya einfach und hakt sich bei mir unter, was ich verwirrt zur Kenntnis nehme, „ich zeige dir, wo du einen Ersatz für den Plan bekommst.“ Ohne ein weiteres Wort zieht sie mich in irgendwelche Gänge, ein Stockwerk hoch und vorbei an Unmengen von gleich aussehenden Türen. Ich gebe einfach nach und lasse mich von ihr mitziehen. Ich kann mir sowieso nicht merken, wohin sie mich führt.

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