Zudem habe ich mich nun endlich mal hingesetzt und eine komplett neue Geschichte KOMPLETT (!!) durchgeplant. Momentan habe ich davon bisher nur das erste Kapitel, aber wenigstens läuft's langsam...
Ungefähr so sieht eine Seite aus... |
...und immer so weiter. |
Nun, natürlich habe ich euch noch mehr unzusammenhängende Szenen geschrieben, die in die Sparte "Romantik" gehören. Von denen präsentiere ich euch heute auch eine dieser Szenen. Es ist eigentlich eine Kurzgeschichte, die nur über 4 Seiten geht und dementsprechend (meiner Meinung nach) schlecht ist - ich lege meine Geschichten normalerweise auf eine Ellenlänge aus, und alles auf 4 Seiten zu quetschen ist dann wirklich anstrengend. Naja, ihr könnt es lesen, oder auch lassen, zwingt euch keiner...
Was soll ich sagen... ich glaube, jetzt dreh' ich end- gültig durch. |
Ich denke, ich werde mal weiterschreiben: also an der eigentlichen Geschichte. Euch noch einen wunderbaren Abend!
Cheerio, meine Freunde! ♥
Quelle Buddha Bild:
http://www.orange-sinne.de/uploads/pics/buddha.jpg
Gut, in der Geschichte geht es um Aidan und Kal. Den Rest müsst ihr leider selbst lesen =)
ZU MEINER VERTEIDIGUNG: Das hier ist jetzt absoluter Kitsch vom feinstem. Wirklich. Ich hab's auch nur geschrieben, weil eine Freundin von mir auf diesen Kram total steht und wollte, dass ich ihr etwas schreibe - da hast du's, sei glücklich! =D
Ein Klirren, wie Eiszapfen, wenn sie aufeinander treffen, lenkte sie
von ihrer gegenwärtigen Lektüre ab und ließ sie aufhorchen. Aufmerksam wartete
sie, ob das Geräusch noch einmal auftrat, dann hörte sie es schon wieder. Es
kam aus der Richtung des Flusses, nicht weit von hier.
Sie überlegte, ob es sich lohnen wohne, der Quelle dieses Geräuschs auf
den Grund zu gehen. Schließlich siegte Kals Neugier, sie klappte seufzend das
Buch in ihren Händen zu und legte es in einen tiefen Baumspalt im Baumstamm vor
ihr.
Zum Lesen zog sie sich immer hier in die Natur zurück, also fast jeden
Tag. Wenn sie nicht auf Patrouillen gehen musste, um sicherzugehen, dass keiner
ihren Clan angriff, konnte man sie immer im angrenzenden Wald finden.
Kal machte sie an den Abstieg von der Baumkrone, bis sie auf dem
Waldboden aufkam und sich in Richtung Fluss schlich. Nur einmal gucken, sagte sie sich, mehr nicht. Gaffen ist eine unnötige Zeitverschwendung.
Am Fluss angekommen suchte sie wieder nach dem Geräusch und folgte ihm
zu einer tiefen Stelle im Fluss. Dort stand ein Mann auf einer Brücke über dem
Wasser - einer Brücke aus Eis. Er gefror das Wasser unter sich und erschuf
irgendwelche Figuren, die er sofort wieder zerstörte und sie zu neuen Figuren
zusammensetzte.
Gegen ihren Willen war sie fasziniert. Bei den Elementarmagiern, ihrer
Sippe, hörte man oft von Wassermagiern, die das Wasser nicht nur bewegen,
sondern auch gefrieren konnten, aber gesehen hatte Kal noch nie einen.
Plötzlich fühlte sie sich wieder wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal die
Macht der Magie zu Gesicht bekam.
Vermutlich hatte sie sich zu weit vorgelehnt oder irgendein lautes
Geräusch gemacht, denn der Mann unterbrach sein künstlerisches Schaffen und
schaute sich um. Kal bewegte sich kein Stück weg, auch nicht, als er ihr mit
seinen eisblauen Augen direkt ins Gesicht schaute. Sie blinzelte und erwiderte
den Blick, dann wandte sie sich ab und lief zu ihrem Baum zurück. Interessante Augen. Als hätte man ihm Eis in
die Augen gesetzt, dachte sie, während sie den Baum wieder nach oben
kletterte und nach dem Buch greifen wollte. Greifen wollte, wohlgemerkt, denn
es befand sich nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz. Jemand saß schon auf
dem Baum und betrachtete das Buch eingehend. Der Mann vom Fluss.
Vor Überraschung wäre sie fast vom Baum gefallen. Wie zur Hölle...
Stumm hielt er ihr das Buch entgegen. „Eine interessante Geschichte“,
sagte er.
Verwirrt nahm sie das Buch entgegen und ließ sich auf dem nächsten Ast
nieder. „Ich weiß.“
„Beobachtest du Menschen immer, wenn sie ihre Magie ausüben?“
Eleganter Themenwechsel. „Ich
habe nicht...“, setzte sie an, unterbrach sich aber direkt wieder. Wenn sie es
jetzt abstritt, würde es ihr recht nicht glauben. „Egal, was ich jetzt sage, du
wirst sowieso auf deiner Meinung beharren“, sagte sie stattdessen und setzte
sich bequemer hin. „Also hat sich die Antwort auf deine Frage erledigt, oder?“
Kal schenkte ihm ein sarkastisches Lächeln, bevor sie sich wieder hinter ihrem
Buch vergrub, um ihre roten Wangen vor ihm zu verstecken. Es war ihr peinlich,
so fasziniert gewesen zu sein, dass sie nicht auf ihre Deckung geachtet hatte.
„Ärgerst du dich über mich oder über dich?“, fragte der Mann plötzlich.
„Über mich“, sagte Kal wahrheitsgemäß, während sie weiterhin starr ins
Buch schaute, „du hast mich gesehen.“
„Und deswegen ärgerst du dich über dich?“
„Genau.“
Wieder entsteht eine Pause, dieses Mal etwas länger als zuvor. Als sie
Kal zu lange dauerte, vergewisserte sie sich mit einem Blick über den Buchrand,
dass er immer noch vor ihr auf einem Ast saß. Unvermittelt schaute sie der Mann
an, und er wandte den Blick auch nicht ab, als sie ihn direkt in die Augen
schaute. „Du könntest wieder an den Fluss gehen“, schlug sie vor. „Immerhin
hast du jetzt keine Zuschauer mehr.“
Ohne den Blick abzuwenden, schüttelte der Mann den Kopf. „Ich habe
etwas Spannenderes gefunden.“
„Ich glaube kaum, dass es spannend ist, mir beim Lesen zuzuschauen.“
Dazu äußerte er sich nicht, sondern er verfiel wieder in Schweigen. Kal
zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder
ihrem Buch zu. Es handelte von einem fiktiven Krieg, um Korruption, Verrat
und Intrigen. Es faszinierte sie irgendwie, ohne dass sie sagen konnte, warum.
„Was ist gerade passiert?“, unterbrach sie der Mann wieder nach einer
Weile.
Erstaunt hob Kal den Kopf und schaute ihn an. „Warum fragst du?“
„Du ziehst die Augenbrauen ärgerlich zusammen“, klärte er sie auf.
„Wirklich?“
Er nickte. „Was ist passiert?“
Erst nach einer Weile merkte Kal, dass es ihn wirklich zu interessieren
schien. „Der einzige selbstlose Mensch in diesem Buch wurde gerade
hingerichtet.“
„Das ärgert dich?“
Sie hob die Schultern und suchte nach einer Erklärung, nicht halb so
blöd klang, wie sie eigentlich war. „Ich mag die Figur“, sagte sie schließlich.
„Er war der einzige, dem man es gönnen würde, so eine Geschichte zu überleben.
Das ist ungefähr so, als würde man einem Freund beim Sterben zusehen.“
„Du betrachtest eine Figur in diesem Buch als deinen Freund?“ Skeptisch
hob er eine Augenbraue.
„Nein“, sagte Kal schnell, „aber man könnte es in etwa damit
vergleichen.“
Der Gesichtsausdruck des Mannes hat sich nicht im Geringsten geändert.
Kal winkte ab und vertiefte sich wieder in die Geschichte. „Nicht so wichtig.“
„Warum sollte ich eine Bindung zu einem nicht realen Menschen aufbauen?“,
fragte er sofort.
„Das macht man eigentlich, wenn man eine gute Geschichte hört oder
liest.“ Und immer noch fragte sie sich, warum sich der Mann bisher nicht ein
einziges Stück bewegt hat und sie die ganze Zeit beobachtete.
„Ist diese Geschichte gut?“
Fragend deutete er auf das Buch in ihrer Hand.
Kal nickte. „Ich finde schon.“
Der Mann schien zu überlegen, dann machte er es sich auf seinem Ast
ebenfalls bequem. „Lies“, befahl er ihr.
Verwirrt starrte sie ihn an. „Bitte was?“
„Lies mir vor“, verlangte er erneut und verschränkte die Arme vor der
Brust. Unsicher schaute sie abwechselnd ihn und das Buch an, dann seufzte sie. „Dann
müsste ich aber wieder von vorne anfangen.“
„Ich denke, du magst die Geschichte?“
„Also gut“, gab Kal nach, dann fiel ihr etwas ein. „Aber nur, wenn du
mir endlich deinen Namen verrätst.“
„Aidan“, war alles, was er darauf antwortete.
Kal wartete ab, ob er sie auch nach ihrem Namen fragen würde, aber er
macht keine Anstalten dazu. Also wandte sie sich dem Buch zu und begann,
vorzulesen.
Er war ein geduldiger Zuhörer, das musste sie ihm lassen. Ab und zu
warf er einige Fragen an, wenn er Lücken in der Handlung sah. Ansonsten
verharrte er ruhig auf seinem Ast und lenkte Kal nicht ab, sodass sie gut mit
der Geschichte vorankam.
Als die Sonne langsam begann, unterzugehen, musste sie aufhören zu
lesen, so sehr sie es auch bedauerte. „Entschuldige“, sagte sie und klappte das
Buch zu. „Ich muss los.“ Verwirrt schaute Aidan sie an. „Ich habe
Patrouillendienst“, erklärte sie ihm, tippte den Ast, auf dem sie saß, drei Mal
an und ließ sich von ihm auf den Boden tragen, dann ging sie schnell zurück zum
Lager.
Sie war sich ziemlich sicher, Aidan dort schon einmal beobachtet zu
haben. Meistens war er am trainieren, allerdings stets alleine. Noch nie hatte
sie ihn in Gesellschaft gesehen.
Vermutlich werde ich sowieso
nicht mehr mit ihm reden, also warum mache ich mir deswegen Gedanken?
„Ist das noch die gleiche Geschichte?“
Erschrocken fuhr Kal zusammen und ließ das Buch fallen. Aidan, der am
Boden stand, fing es auf und betrachtete es genauer. Vollkommen perplex starrte
sie ihn an. Kal war gerade mal seit einer Stunde wach, und da sie die Nacht auf
Patrouille verbracht hatte, war es mittlerweile Mittag. Es war nun vier Tage her, dass sie Aidan vorgelesen
hatte, und sie hatte definitiv nicht damit gerechnet, dass er wieder kommen
würde. „Was machst du hier?“, rief sie
zu ihm herunter und strich sich einige Haare aus dem Gesicht.
Aidan schaute weiterhin auf das Buch in seiner Hand, dann kletterte er
zu ihr hoch und ließ sich dieses Mal auf einem Ast direkt neben ihr nieder. Er
reichte Kal das Buch, welches sie zögerlich entgegen nahm. „Ich wollte wissen,
wie die Geschichte weitergeht.“
Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen. „Du hättest sie in vier
Tagen auch selbst lesen können.“
Aidan schüttelte den Kopf. „Keine Zeit.“ Wieder deutete auf das Buch
und fragte erneut: „Ist das noch dieselbe Geschichte?“
Sie nickte und suchte die Stelle, an der sie das letzte Mal
unterbrochen hatte, bis Aidan eine Hand in das Buch legte und sie daran
hinderte. „Aber erst will ich deinen Namen.“
Kal verkniff sich das „Erst jetzt?“, nahm stattdessen seine Hand aus
dem Buch und sagte: „Kal.“
„Und weiter?“
„Wie, und weiter?“
„Wie, und weiter?“
„Das ist doch nicht dein ganzer Name.“
„Kallandra“, antwortete sie und seufzte erleichtert auf, als sie
endlich die Stelle gefunden hatte. Sie warf Aidan noch einen fragenden Blick
zu, und als er nickte, fing sie an, weiter zu lesen.
Nach einigen Wochen war es ein Normalzustand geworden, dass Kal sich
tagsüber mit Aidan traf und ihm Geschichten vorlas. Warum zur auch immer.
Zuerst überließ er die Auswahl ihr, bis er sie schließlich dazu überredete,
Bücher zu lesen, die er ausgesucht hatte.
Ab und zu war es schon einmal vorgekommen, dass Aidan eingeschlafen
war, während sie ihm vorlas. Beim ersten Mal hatte sie ihn in Ruhe schlafen
lassen und war gegangen, woraufhin er sich am nächsten Tag lautstark beschwert
hatte. Kal hatte ihm dann versprechen müssen, nächstes Mal bei ihm zu bleiben,
bis er aufwachte, außer, wenn sie auf Patrouille musste.
Manchmal unterbrach er sie immer wieder, um sie irgendetwas zu fragen,
dass nichts mit der Geschichte zu tun hatte - zum Beispiel fragte er sie nach
ihrer Vergangenheit oder wollte ihre Meinung zu dem aktuellen Buch wissen.
Dieses Mal aber würde sie ihm beibringen müssen, dass sie an diesem Tag
nicht lesen konnte. Schon seit Tagen quälte Kal sich mit Halsschmerzen rum, und
wenn sie sich und ihre Stimme jetzt nicht schonte, könnte eine ernsthafte
Krankheit daraus werden.
Aidan wartete schon auf sie, als sie an ihrem Treffpunkt ankam. Kal
ließ sich von einem Ast zu ihr hoch tragen und setzte sich dann neben ihn. „Entschuldige“,
sagte sie und räusperte sich. „Mit Lesen wird das heute wohl nichts.“
Er zog eine Augenbraue nach oben. „Warum?“
„Halsschmerzen“, sagst du und räusperst dich wieder, auch wenn es in
deinem Hals unangenehm kratzt und schmerzt.
Aidan schien das zu bemerken. Er überlegte kurz, dann nahm er das Buch
auf seinem Schoß in die Hand und schlug die erste Seite auf. Verdutzt verfolgte
sie seine Bewegungen. Als er ihren Blick bemerkte, sagte er nur: „Entspann
dich. Und wag es ja nicht, zu reden!“
Langsam ließ Kal sich auf dem Ast zurücksinken und machte es sich
bequem, allerdings so, dass sie trotz allem noch ins Buch schauen konnte. Als
sie dabei den Kopf auf Aidans Schulter legte, konnte Kal spüren, wie er sich
verkrampfte, dann aber entspannte er sich wieder und ließ zu, dass sie sich
noch ein wenig an ihn drückte. Gerade, als Kal den Mund öffnen wollte, um nach
der Handlung der Geschichte zu fragen, hob er eine seiner Hände und hielt ihr
den Mund zu. „Nicht reden“, erinnerte er sie mahnend und schaute sie
eindringlich an. Kal musste lächeln, nickte und machte den Mund wieder zu.
Nachdem Aidan sich vergewissert hatte, dass sie nichts sagen würde, nahm er die
Hand wieder weg und begann, zu lesen.
Kal musste wohl an seiner Schulter eingeschlafen sein. Zumindest konnte
sie sich nicht erinnern, sich in ihr Bett in ihre Hütte gelegt zu haben, wo sie
sich aber nach dem Aufwachen befand. Einige der Pflanzen, die sich an der Wand
empor hangelten, hatten sich um ihr Handgelenkt gewickelt.
„Deine Pflanzen scheinen dich wirklich gern zu haben“, sagt jemand
rechts von dir. Blinzelnd öffnete Kal die Augen und sah Aidan, der auf einem
ihrer Sessel saß und sich anscheinend wie zuhause fühlte.
„Sie müssen wohl gemerkt haben, dass ich krank bin“, sagte sie leise
und unterdrückte ein Gähnen. „die Halsschmerzen sind zumindest weg.“
Aidan warf dir einen verständnislosen Blick zu. „Ich denke, du schläfst
immer hier?“
Sie schüttelte den Kopf und richtete sich auf. „Ab und zu schlafe ich
auch im Wald. Und bevor du fragst: Nur
aus dem Grund, weil es keinen großen Unterschied zu meiner Hütte macht.“
Aidan steht abrupt auf und kam ihr immer näher, bis er sich auf ihrem
Bett abstützte und ihr tief in die Augen schaute. Verunsichert lehnte Kal sich
zurück, bis ihr Rücken die Wand traf. „Was ist?“, fragte sie.
Er hob eine Hand und strich ihr damit über die Stirn. „Immerhin hast du
kein Fieber“, stellte er fest und klang dabei etwas erleichtert. Dann wandelte
sich sein Blick von erleichtert zu wütend. „Du hättest nicht kommen sollen.“
Er hatte ja Recht. Kal hätte wirklich zuhause bleiben sollen. „Ich
wollte es aber“, sagte sie - was eigentlich ziemlich untypisch für sie war.
Immerhin war sie normalerweise die Stimme der Vernunft.
„Ich fühle mich ja geehrt, Kal“, sagte Aidan, nahm die Hand von ihrer
Stirn und strich ihr damit einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, „aber nächstes
Mal, wenn du so krank ist, bleib um Himmels Willen zuhause!“
Kal seufzte und nickte. „Gut“, lenkte sie ein. „Nächstes Mal bleibe ich
daheim.“ Aidan war aber erst zufrieden, als sie noch ein „versprochen“
hinzufügte. Dann beugte sie sich vor, um seinem Blick nicht mehr standhalten zu
müssen, und suchte nach dem Buch, aus dem er dir vorher vorgelesen hatte. Aidan
lacht leise - das erste Mal, dass sie ihn lachen hörte, wie ihr gerade auffiel
- und ging zurück zum Sessel, wo er es von der Armlehne nahm. Er wollte es ihr
in die Hand drücken, aber Kal schob es ihm kopfschüttelnd zu und schaute ihn
auffordernd an. „Du liest.“
Überrascht schaute er sie an, während er sich Bettkante setzt. „Sicher?“
„Warum denn nicht?“
Aidan nickte und wollte wieder aufstehen, vermutlich, um sich in den
Sessel zu setzen, als Kal aber seine Hand packte und ihn gewaltsam in die
Kissen drückte. Er gab einen überraschten Laut von sich, besonders, als sie
sich an ihn kuschelte, fügte sich aber schließlich doch. Kal meinte, ein
Lächeln in seinem Gesicht zu sehen, war sich aber nun doch nicht sicher.
Für sie war es inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden,
dass sie ihm so nahe sein konnte - vermutlich, weil sie sich in all der Zeit an
Aidan mehr als nur gewöhnt hatte. Als sie sich wieder hinlegte und er anfing,
zu lesen, konnte sie gar nicht anders, als ihn währenddessen zu betrachten.
Irgendwann hörte sie auf, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, sondern
betrachtete stattdessen Aidan.
Kal war schon wieder eingeschlafen, während er gelesen hatte. Das
merkte sie, als sie am nächsten Morgen wieder aufwachte. Direkt neben Aidan,
der sich zu ihr gelegt hatte - zuvor musste er sie wohl aber wieder zugedeckt
haben, dann hatte er sich ebenfalls unter die Decke gelegt. Von draußen hörte
man das Zwitschern der Vögel, es war vermutlich sehr früh am Morgen.
Kal wandte sich Aidan zu und strich ihm einige zerzauste, weißblonde
Haarsträhnen aus dem Gesicht, dann legte sie ihre Hand an seiner Wange ab. Er
schlief noch tief und fest, wobei er wirklich niedlich aussah, wie Kal fand.
Sie lächelte leicht und fuhr seine Gesichtszüge nach, bevor sie sich ein
kleines Stück vorbeugte und ihm einen leichten Kuss auf den Mund drückte. Das
hatte sie schon länger tun wollen, jetzt allerdings konnte sie sich sein, dass
er es nicht merken würde und sie ihm das nicht erklären müsste.
Kal war sich noch nicht einmal sicher, ob Aidan etwas empfinden konnte,
so kalt, wie er immer auftrat. Andererseits konnte sie es sich nicht erklären,
warum er dann Tag für Tag zu ihr gekommen war, um ihr beim Lesen zuzuhören. Sie
hatte ihn schon oft fragen wollen, war aber im Endeffekt zu schüchtern gewesen.
„Weißt du was?“, murmelte sie leise, sodass er sie wohl auch im wachen Zustand
nicht gehört hätte. „Ich weiß nicht genau, was es ist, aber du bedeutest mir
etwas.“ Wieder lächelte sie und drückte ihm erneut einen leichten Kuss auf den
Mund, dann legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust und richtete die Decken,
bevor sie die Augen schloss.
Als sie das nächste Mal aufwachte, kam es von einer sanften Berührung
auf ihren Lippen. Kaum hatte sie die Augen geöffnet, konnte sie sehen, woher
das kam - Aidan küsste sie mehrmals vorsichtig auf den Mund. Als er merkte,
dass sie wach war, zog er sich zurück und schaute ihr direkt in die Augen. „Weißt
du was?“, murmelte er grinsend, und Kal wurde abwechselnd heiß und kalt, als
sie realisierte, dass er sie vorhin wohl doch gehört haben musste, „ich glaube,
du bedeutest mir auch etwas, Kal.“ Vorsichtig hob er ihr Kinn an, dann küsste
er sie richtig. Er drückte Kal in die Kissen und rollte sich auf sie, eine Hand
vergrub er in ihren Haaren, die andere strich über ihren Rücken. Als seine
Zunge über ihre Lippen strich, gewährte sie ihm sofort Einlass und erwiderte
seinen Kuss.
Ihr Herz schlug unkontrolliert in ihrer Brust, als er sie so küsste,
und ihre Gedanken schienen sich gerade nur um zwei Dinge zu drehen: Verdammt, küsst er gut und Hat er das gerade wirklich gesagt? Irgendwann
löste Aidan sich von ihr und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Ich will
damit eines klarstellen“, murmelte er an ihrem Mund. „Wenn dich jetzt ein
anderer Mann auch nur berührt, breche ich ihm die Hände.“
Aus irgendeinem Grund musste Kal dabei lachen. Nicht, weil sie ihn nicht
ernst nahm, sondern weil sie erleichtert war, dass er so etwas zu ihr sagte. „Meinst
du das ernst?“
Aidan knurrte, zog sie noch enger an sich und drückte ihr einen
weiteren stürmischen Kuss auf den Mund. „Absolut.“
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